Topic: Technik: Schiffsantriebe..... (Read 35894 times)

Gruenling (â€ 2009) · « **on:** May 29, 2007, 18:39:02 »

Gibt es bei groÃŸen Schiffen, sozusagen als GegenstÃ¼ck zum Bugstrahlruder, sowas wie ein Heckstrahlruder? Damit kÃ¶nnte man ja mit dem Schiff seitwÃ¤rts fahren, um beispielsweise besser anzulegen. Habe so etwas bei "Ports of Call" gesehen und mÃ¶chte nun mal gerne wissen, ob dies der RealitÃ¤t entspricht.

GruÃŸ Gruenling

Post bearbeitet neues Subject. Seewolff

sturmfahrt · « **Reply #1 on:** May 29, 2007, 18:42:28 »

Jo, dem ist so

Grosse Containerschiffe, aber auch Passagierschiffe haben ein Heckstrahlruder, mit dem sich die Schiffe wie von Dir beschrieben fahren lassen.

Bei den Addon Schiffen des SS06 gibt es die "Ocean Star", einen Passagierdampfer, welcher ebenfalls ein Heckstrahlruder hat.

Gruss

Sturmfahrt

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #2 on:** May 29, 2007, 18:55:42 »

DankeschÃ¶n fÃ¼r die superschnelle Antwort. Wird solch ein Schiff auch im neuen SS08 vorhanden sein?

sturmfahrt · « **Reply #3 on:** May 29, 2007, 20:35:55 »

Hm, gute Frage

Das weis ich leider auch noch nicht. Aber ich denke mal, da man eh vorhat, die Addon Schiffe des SS06 auch fÃ¼r den SS08 frisch zu machen, wird es spÃ¤testens dann mit der "Ocean Star" auch Heckstrahlruder geben.

Viele GrÃ¼sse

Sturmfahrt

TheGoslarer · « **Reply #4 on:** June 07, 2007, 04:56:46 »

Hallo!!!
Das wÃ¤re mal gut angebracht bei dem Kreuzfahrer, obwohl man sie trotz fehlendem Heckstrahlruer noch gut steuern kann, aber ich bin der Meinung im Origenal wÃ¼rde die Ocean Star ein Heckstrahlruder haben.
Oder halt PodÂ´s, wÃ¤re auch ne LÃ¶sung wie bei der Queen Mary2.

Bottman · « **Reply #5 on:** June 07, 2007, 06:24:54 »

Wenn man es genau nimmt, haben Schiffe vom Kaliber der OCEAN STAR zwei bis drei Bug- und ebenso viele Heckstrahlruder! Bei der Verteilung von Azimuth-/Pod-Antrieben im Bereich der Kreuzschifffahrt kann man noch keine klare Tendenz erkennen. Manche Reeder setzen ganz darauf, andere ordern Neubauten nach wie vor mit konventionellem Antrieb. Das hÃ¤ngt natÃ¼rlich im Einzelfall mit dem geplanten Einsatzgebiet zusammen.

GruÃŸ

Bottman

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #6 on:** June 07, 2007, 08:38:00 »

Hallo Bottman,

was sind denn nun wieder Azimuth-/Pod-Antriebe? Da ich mich bisher mit der Schifffahrt nicht allzu intensiv beschÃ¤ftigt habe, weist mein Wissen hier eine groÃŸe LÃ¼cke auf, die aber bestimmt schnell geschlossen werden kann. Und worin bestehen Sie Unterschiede zum konventionellen Antrieb?

GruÃŸ Gruenling

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #7 on:** June 07, 2007, 15:24:00 »

Hallo Luc,

danke fÃ¼r den sehr interessanten Link, kann mir jetzt so halb denken worum es geht. Warum nur halb, weil mein Englisch fÃ¼r so etwas komplexes nicht mal annÃ¤hernd ausreichend ist. Vielleicht kann es jemand doch mal, ganz vereinfacht, auf deutsch erklÃ¤ren.

GruÃŸ Gruenling

strassenkreuzer · « **Reply #8 on:** June 07, 2007, 15:44:32 »

Hallo Schiffsleute,

vielleicht sollten wir an dieser Stelle mal alle Antriebsarten auf dem Wasser erÃ¶rtern. Ich fang mal damit an was ich kenne und versuchs zu erklÃ¤ren. Wenn euch Fehler auffallen korrigiert mich bitte. Wenn euch noch Antriebe einfallen ergÃ¤nzt mich bitte!!!

konventioneller Antrieb:
besteht aus Motor Antriebswelle und Schiffsschraube. Die Antriebskonfiguration kann dabei stark variieren (anordnung von Welle und Motor(en)). Bei diesen Schiffen ist meist ein Dieselmotor der die Welle direkt oder Ã¼ber ein Getriebe antreibt. Konventionelle Antriebe gibt es in allen grÃ¶ssen vom Aussenbordmotor eines Schlauchbootes bis zum 300m Ã–ltanker.

Pod / Azipod Antrieb:

Diese gibt es so weit ich weiÃŸ nur bei grÃ¶sseren Schiffen (keine Schlauchboote). Hier treibt der Dieselmotor im Schiff einen elektrischen Generator an (Dieselelektrischer Antrieb), der Generator versorgt ausserhalb des Schiffes angebrachte Antriebsgondeln mit Strom, ein Elektromotor treibt an der Antriebsgondel die Schraube an. Da die Antriebsgondeln in der Regel 360Â° drehbar sind, ist das Schiff besser zu manÃ¶vrieren als eins mit konventionellem Antrieb (ohne Seitenstrahlruder ).
Ãœbrigens hab ich schon Konzepte gesehen die Azipods mit konvetionellen Schrauben kombinieren.

Jet Antriebe:

Also hier hab ich keine Ahnung, aber Jets werden auch in recht grossen Schiffen eingesetzt, zum Beispiel bei den schwedischen Tarnkappenkreuzern der Visby Klasse.

Das Schaufelrad:

Zugegeben etwas veraltet, muss man aber zugeben das schon die Great Eastern (so weit ich weiÃŸ das erste wirklich grosse Schiff mit Metallrumpf) Ã¼ber SchaufelrÃ¤der verfÃ¼gte. Hier muss man unterscheiden zwischen:
Seitemradschiffen:
An den Seiten des Schiffes sind riesige SchaufelrÃ¤der angebracht die meist direkt von der Maschine angetrieben werden. SpÃ¤ter liessen sich die SchaufelrÃ¤der auch getrennt ansteuern. Seitenradschiffe waren im 19.Jh. stark vertreten.
Heckradschiffe:
Das Prinzip ist dasselbe, ein riesiges Rad treibt das Schiff an, gedoch ist es hier am Heck des Schiffes verbaut. Das beste Beispiel hier ist der Missisppi Dampfer. Heckraddampfer sind vornehmlich als Binnenschiffe eingesetzt gewesen.

Das Segel:

Das Prinzip dÃ¼rfte jedem gelÃ¤ufig sein. Wind pustet, Schiff fÃ¤hrt.

freue mich Ã¼ber ErgÃ¤nzungen....

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #9 on:** June 07, 2007, 16:11:52 »

Hallo Strassenkreuzer,

tolle und hilfreiche Zusammenfassung. Ãœbrigens lag ich mit meiner halben Vermutung genau richtig.

Zum Segelantrieb gehÃ¶rt dann sicherlich auch, z.B. Ã–ltanker von Drachen ziehen zu lassen.

GrÃ¼ÃŸe aus Leipzig

strassenkreuzer · « **Reply #10 on:** June 07, 2007, 16:17:00 »

So weit ich weis sind wohl die ersten "Skysails jetzt auf den Weltmeeren unterwewgs, sie haben jedoch nur unterstÃ¼tzende Wirkung (etwa 50% Kraftstoffeinsparung). Aber eine geniale Erfindung und im Prinzip ein Segel.

Bottman · « **Reply #11 on:** June 08, 2007, 06:15:38 »

Kurze ErgÃ¤nzung zum Jet Antrieb (Water Jet): im SS08 wird eine KatamaranschnellfÃ¤hre mit diesem Antrieb erscheinen. Schiffe dieses Typs sind zumeist mehrrÃ¼mpfige Passagier- und AutofÃ¤hren. Z. B. betreibt Stena Line mehrere groÃŸe Schiffe dieses Typs. Sie haben im Rumpf eine Antriebsmaschine, das kann ein schnelllaufender Diesel sein (z. B. von MTU) oder aber eine Gassturbine (z. B. GE oder ABB). Diese Aggregate treiben einen Impeller an, also einen im Rumpf verborgenen Propeller, der Ã¼ber eine Kanal ungeheure Mengen von Wasser unter dem Rumpf ansaugt und nach achtern ausstÃ¶ÃŸt. Dort befindet sich der steuerbare Waterjet (z. B. KaMeWa), der mit Reversiereinrichtung (Schubumkehr) auch zum Aufstoppen bzw. fÃ¼r RÃ¼ckwÃ¤rtsfahrt eingerichtet ist. Im Mittelmeer gibt es zudem noch einige SchnellfÃ¤hren, die als Monohull, also Einrumpfschiffe mit Waterjets unterwegs sind.

GruÃŸ

Kapitan BlaubÃ¤r · « **Reply #12 on:** June 08, 2007, 18:52:33 »

Hallo Strassenkreuzer

also deine Ansage zum Segelantrieb ist gut wirklich, Wind pustet, Schiff fÃ¤hrt, ha, unter Seglern wÃ¼rdest du kielholen geschickt! Nichts ist wohl interessanter und gleichzeitig komplizierter als segeln! Es braucht die richtige Rumpfform, damit das Schiff nicht seitlich weggedrÃ¼ckt wird und die Form der aufgeblÃ¤hten Segel ist ganz entscheidend fÃ¼r die Schubkraft in die richtige Richtung (arbeitet so mit Unterdruck-Effekt wie der TragflÃ¼gel eines Flugzeuges, es kommt also auch auf die richtige Ausbeulung des Segels an und nicht nur, wieviel Wind sich darin fangen kann). Wenn sich ein Ã–ltanker von Drachen ziehen lÃ¤ÃŸt hat das Ã¼berhaupt nichts mit Segeln zu tun, das funktioniert nÃ¤mlich nur, wenn der Wind zufÃ¤llig einigermaÃŸen in die selbe Richtung weht wie der Tanker fahren will. Mit einem richtigen Segelschiff kann man hingegen auch fast gegen die Windrichtung fahren, wenn das Schiff den etwas taugt. WÃ¼rden die Entwickler des Ship Simulators auch richtige Segelschiffe in ihr Programm einbauen, es wÃ¤re eine Bereicherung, aber der Arbeitsaufwand wÃ¤re denke ich enorm, wenn das auch nur einigermaÃŸen realistisch ablaufen soll. Ich kenne jedenfalls kein einziges Segelschiff-Simulationsprogramm welches das einigermmaÃŸen hinbekommt...

Soll jetzt aber nicht heiÃŸen, ich sei ein Segel-Fan, bevorzuge in jedem Fall motorisierte Schiffe, wenngleich mir die Treibstoffkosten immer wieder die TrÃ¤nen in die Augen drÃ¼cken

, wenigstens ist im ShipSim der Treibstoffverbrauch kein Thema

LG Kapitan BlaubÃ¤r

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #13 on:** June 08, 2007, 20:12:10 »

WÃ¤re aber, genau wie das Segeln, eine sehr interessante Option, mit einem begrenzten Treibstoffvorrat auszukommen.

strassenkreuzer · « **Reply #14 on:** June 09, 2007, 03:03:28 »

Hallo Kpt. BlaubÃ¤r,

Also das es mit dem Segeln nicht so ganz einfach ist, dessen bin ich mir vÃ¶llig bewusst. Nur weiÃŸ ich Ã¼bers Segeln in etwa so viel wie Ã¼bers Paarungsverhalten des Gelbflossentunfisches bei Ebbe im Kaspischen Meer und ich hab natÃ¼rlich auch keine Ahnung ob es den Gelbflossentunfisch dort Ã¼berhaupt gibt.
Jedenfalls bin ich wie gesagt dankbar Ã¼ber jede weitere Anmerkung zum Thema Schiffsantriebe. Man lernt ja nie aus.
Wenn ich mich recht erinnere kann man den Treibstofftank im MSFS simulieren oder ebend nicht. Ich finde auch hier sollte ich die Option haben zu wÃ¤hlen wenn es denn irgendwann mal eine Treibstoffsimulation gibt. Andererseits kann ich mir Vorstellen das bei der Titanic oder anderen groÃŸen Schiffen der Treibstoff so schnell nicht knapp wird.
Zu den Skysails verfÃ¼ge ich auch nur Ã¼ber begrenztes Halbwissen aus diversen Yacht Magazinen, aber die Dinger heiÃŸen ja SkySAILs da hab ich dann doch gedacht das Fortbewegung im Wind segeln genannt wird. Du hast aber recht das man mit Skysails nicht kreuzen kann, wÃ¤re ja auch Quatsch weil da verfÃ¤hrt man ja wieder mehr Treibstoff.

Naja ich rede wieder zu viel...

VG strassenkreuzer

Kapitan BlaubÃ¤r · « **Reply #15 on:** June 09, 2007, 15:45:09 »

hallo strassenkreuzer

Womit sonst als mit (zuviel) Reden sollen wir uns hier wohl die Zeit vertreiben bis zum Erscheinen des ShipSim 2008? Und Schiffantriebe sind sowieso ein unerschÃ¶pfliches Thema sowohl was die Kraftquelle (also Motor) als auch die Art des Antriebs angeht. Wer hier was neues erfinden wÃ¼rde, - die Aufmerksamkeit der ganzen Welt wÃ¤re ihm sicher!
Dazu fÃ¤llt mir spontan jetzt noch eine allerdings inzwischen gÃ¤nzlich vergessene Erfindung fÃ¼r einen Schiffsantrieb ein, nÃ¤mlich den Flettner-Rotor, der zwar auch den Wind als Antriebsquelle nÃ¼tzt, dazu aber auch einen kleinen Motor braucht und ganz ohne Schiffschraube und Segel auskommt.

Neugierig geworden? Hier mal ein Link auf Wikipedia, man findet aber noch mehr darÃ¼ber wenn man in Google nach Flettner-Rotor sucht!

http://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Rotor (http://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Rotor)

LG Kapitan BlaubÃ¤r

Bottman · « **Reply #16 on:** June 09, 2007, 17:08:30 »

Jau, die gute, alte BARBARA! Die hatte ich schon als Kind in einem Quartett und konnte wenig damit anfangen. War ne echte Looserkarte damals, denn das Thema Ã–konomie spielte eine eher untergeordnete Rolle.

GrÃ¼ÃŸe

Ach ja, das Warten auf SS08 lohnt sich - massenhaft neue Features...

strassenkreuzer · « **Reply #17 on:** June 10, 2007, 02:04:07 »

Mir fÃ¤llt auch noch was ein:

Auf der Elbe gabs in grauer Vorzeit mal Kettendampfer. Da war irgendwie im Fluss ne Kette versenkt und das Schiff musste die Kette quasi an Bord nehmen und hat sich, Ã¤hnlich wie ne Zahnradbahn, an der Kette langgezogen.
Dann gabs auf Allen FlÃ¼ssen glaub ich auch noch das Treideln. Das ist nix anderes als das vom Ufer aus die Schiffe meist mit Mensch und Pferd gezogen wurden.

Ja du hast Recht KapitÃ¤n BlaubÃ¤r, dass hier ist ein schÃ¶ner Zeitvertreib...

VG strssenkreuzer

80erhelmi · « **Reply #18 on:** June 10, 2007, 09:00:43 »

Ein Hallo

von der Gebirgsmarine, da wÃ¼rde mir noch der Schottel und der Voith-Schneiderantrieb einfallen.

lg Helmut

Bottman · « **Reply #19 on:** June 10, 2007, 09:10:14 »

Moin 80erhelmi,

VSP kommt, mit der DoppelendfÃ¤hre von Red Funnel...

GruÃŸ

KaleuBT · « **Reply #20 on:** June 11, 2007, 14:29:49 »

Hi,
Heckstrahler oder E-Pot?
Durch die neuen Antriebe, gehÃ¶ren bei groÃŸen Einheiten ,die Heckstrahler der Vergangenheit an.
GrÃ¼ÃŸe an alle

Gruenling (â€ 2009) · « **Reply #21 on:** June 15, 2007, 08:09:11 »

Wie wÃ¤re es denn mit dem guten alten rudern, immerhin wurden in der Antike so auch groÃŸe Schiffe bewegt und zur Zeit der Segelschiffe konnte man bei Flaute mit Beibooten, die ja gerudert worden sind, das Schiff ziehen.

strassenkreuzer · « **Reply #22 on:** June 15, 2007, 14:28:59 »

mit nem Beiboot ein Segelschiff ziehen?

nix fÃ¼r ungut aber hast du Schon mal probiert mit nen Fahrad einen Sattelschlepper zu ziehen?

Ã¼brigens die Elbe hatte gestern in Dresden nur noch 84cm Pegel, wenn das so weitergeht trocknen wir noch die Nordsee aus

sturmfahrt · « **Reply #23 on:** June 15, 2007, 15:21:01 »

aber es stimmt.....

FrÃ¼her lies der Herscher aller ReuÃŸen (Kpt) seine Crew mit den Beibooten das Schiff dahin ziehen, wo er Wind vermutete. Dazu suchte er bei Flaute das Wasser mit dem Fehrnrohr oder Auge ab, um anhand kleiner Wellen oder dem kreuseln des Wassers Wind zu finden , um aus der Flaute zu kommen.

Gruss

Sturmfahrt

strassenkreuzer · « **Reply #24 on:** June 15, 2007, 15:22:14 »

Krass, zum GlÃ¼ck leben wir in neiner motorisierten Welt....

Author Topic: Technik: Schiffsantriebe..... (Read 35894 times)