Fotos vom Binnendampfer

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[strassenkreuzer]

Hallo zusammen,

ich hab ja schon des öfteren erwähnt das ich aus dem Binnenland komme. Hier in meiner Heimatstadt verfügen wir über die älteste und größte Dampferflotte der Welt (Werbespruch der Weißen Flotte Dresden). Ich hab mich heute mal auf die Lauer gelegt um euch das mal näher zu bringen. Übrigens sind in Dresden immer noch Geschichten im Umlauf welche die Nachkriegsjahre betreffen.
Also als der 2. Weltkrieg vorbei war, haben die Russen Reparationen zugestanden bekommen. Die Idee war ursprünglich 10 oder 12 Dampfer aus Dresden über Elbe Nordsee Ostsee nach Russland zu befördern. Aus eigener Kraft!!! Auf dem großen Meer angekommen hatten diese Schiffe nix besseres zu tun als ausseinander zu brechen. Als die ersten Drei abgesoffen waren, hat man von weiteren Vorhaben dieser Art abgesehen. Sodass wir jetzt in Dresden 8 Öldampfer, einen Kohledampfer zwei Dieselsalonschiffe und zwei DDR Motorschiffe haben.
Der PD Diesbar (BJ.1884, länge 53,5m) ist der Kohledampfer und verfügt über eine Dampfmaschiene "John Penn" von 1841, welche vorher im PD Bohemia im Einsatz war. Damit ist das die älteste Dampfmaschine welche auf einem Schiff betrieben wird.
Die Fotos zeigen den Dampfer Pillnitz (BJ. 1886, länge 65,7m) am 28.5.2007 am Blauen Wunder (die Stahlfachwerkbrücke im Hintergrund).

Grüße aus Dresden, strassenkreuzer

[marcstrat]

Greetings,
Yes,that's a very good idea,however it think,that simondr has build one "Waverley",and maybe he's able to convert it for the game.That vessel is approx the same as yours.
Also it's my idea to,to have these kinds of vessels in the game.
Regards
Marc

[Kapitan Blaubär]

Hallo Strassenkreuzer

das ist ja ein sehr interessanter Beitrag, ich war leider erst einmal in Dresden und am besten gefallen hat mir - na wärs ein Wunder die Elbe!
Jetzt würde mich aber an der Kriegsstory interessieren, ob die Schiffe auseinandergebrochen sind (z.B. auf Grund von Sabotage) oder ob sie einfach gesunken sind? Ich habe mal gehört, das Schiffe für Binnenschifffahrt nicht automatisch im Salzwasser schwimmen (wegen Auftrieb und so) oder ist das ein Blödsinn?

LG Kapitan Blaubär

[sturmfahrt]

Wie es sich bei der von Strassenkreuzer beschriebenen Geschichte tatsächlich zutrug, vermag ich nicht zu sagen, obwohl meine Wurzeln in der Nähe von Dresden liegen  An dieser Stelle einen Gruss an Strassenkreuzer 

Dennoch kann ich mir gut vorstellen, das die Überführung der Schiffe aufgrund Ihrere mangelnden Seefähigkeit gescheitert ist.
Seewasser ist physikalisch gesehen "dichter" als Frischwasser. Aus diesem Grund taucht ein Schiff im Seewasser nicht so tief ein, wie in Frischwasser und hat eine entsprechend geringere Stabilität. Hinzu kommt, das es auf dem Meer Wellen gibt und der somit doch recht gleichmässige Auftrieb, welcher in einem Binnengewässer mangels hoher Wellen vorherscht, hier nicht zum tragen kommt.
Höchstwhrscheinlich sind die Spanten und Verbindungen im Rumpf nicht für solche Kräfte (Torrsion, Bieghemomente, Hocking , Sacking...) ausgelegt, sodas die Rümpfe teilweise gebrochen sind.

Aber ich denk mal Strassenkreuzer als Heimatkundler kann uns da bestimmt mehr erzählen 

Gruss

Sturmfahrt

[strassenkreuzer]

Also leider weiß ich da nicht mehr zu berichten, aber ich kann mir gut vorstellen das diese Art Schiff nicht sehr seetauglich ist. Erstens ist selbst auf dem Fluss zwischen Deck und Wasserlinie nicht mehr als 1,10m, Zweitens der Tiefgang beträgt dabei etwa 30-50cm.
Ich hatte auch angedeutet das es eine Geschichte ist die im Umlauf ist, ich werde mich, da hier scheinbar doch Interesse besteht, mal näher erkundigen. Kann natürlich sein das es sich dabei um Seemannsgarn handelt. Möglich ist da vieles z.B. Nur mal hypothetisch, die Russen nehmen die Schiffe mit und verladen sie auf grössere Frachter, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das man von den Dampfern nochmal was hört. Andererseits warum sind dann nur drei verschwunden?  Diese Schiffsrümpfe sind früher auf der Elbe übrigens auch alls Frachter gefahren. Ja wir haben hier ne Werft mit tradition .

Ich hänge gleich noch mal zwei neue Fotos am:

1 PD Dresden (BJ. 1926, länge 68,7m)
2 PD Stadt Wehlen (Bj, 1879, länge 59,2m) ist übrigens unser ältester Dampfer, leider mit Ölmaschine

[strassenkreuzer]

Hab mal ein wenig nachgeforscht, aber nur rausbekommen das 6 Schiffe als Reparationsleistung abgegeben werden mussten. Jeweils drei nach Russland und in die Tschecheslowakei. Die Schiffe die abgegeben werden mussten waren modernsten Typs. Also Typ "Dresden" siehe vorheriger Eintrag. Ursprünglich gab es um die Jahrhundertwende 37 Dampfschiffe in unserer Flotte.

Melde mich wenn ich noch was rausbekomme.

Vg strassenkreuzer

Ich hänge mal noch ein youtube video von mir an, da sieht man die Pillnitz in Aktion
http://www.youtube.com/watch?v=gxmBnnH_mfM

[strassenkreuzer]

Nach allem was ich bis jetzt in Erfahrung bringen konnte stellen sich die Dresdner Dampfer so dar. Das ganze ist bei weitem noch nicht komplett, aber ein Anfang.

Dampferstatistik Dresden

1884 - iE  - Diesbar (ex Pillnitz)  Oszillierende 2-Zyl. Zwillingsdampfmaschine 110PS
1900 - RL - Kaiser Wilhelm ² (als Blasewitz an UdSSR 1946) 2-Zyl. Verbundm. 240PS
1898 – iE - Pirna (ex Koenig Albert) Ostilierende 2-Zyl. Verbundmaschine 140PS
1894 – RL - König Georg (an CSSR als Salesel)  2-Zyl. Zwillingsmaschine 115PS
1897 - A - Schmilka (ex Hohenzollern 2001 A) Oszillierende 2-Zyl. Verbundmaschine 140PS
1894 – RL - Wettin (an CSSR als Aussig 1945) 2-Zyl. Zwillingsdampfmaschine 110PS
1892 – A -Graf Moltke (ausser Dienst seit 1970 als Königstein) 2-Zyl. Zwillingsm. 110PS
1896 – iE - Kurort Rathen (ex Bastei) Oszillierende 2-Zyl. Verbundmaschine 140PS
1879 – iE - Stadt Wehlen (ex  Dresden) Oszillierende 2-Zyl. Verbundmaschine 180PS
1896 – RL - Bodenbach (an CSSR 1945) Oszillierende 2-Zyl. Verbundmaschine 140PS
1889 – V - Koenigstein (1919 nach Magdeburg) 2-Zyl. Zwillingsdampfmaschine 110PS
1892 – iE - Krippen (ex Tetschen) Oszillierende 2-Zyl. Zwillingsdampfmaschine 110PS
1898 – iE - Pirna (ex Koenig Albert) 2-Zyl. Verbundmaschine 140PS
1898 – A – Karlsbad (ex Sachsen, ex Junger Pionier, A 2001)
1873 – A - Germania (1974 als Einheit ausser Dienst) 2-Zyl. Verbundmaschine 200PS
1863 – A - Bohemia (1926 ausser Dienst) Oszillierende 2-Zyl. Zwillingsmaschine 95PS
1863 – V - Riesa (1919 nach Magdeburg) Oszillierende 2-Zyl. Zwillingsmaschine 95PS
1870 – V -  Libussa (1910 nach Hameln)
1864 – A - John Penn (1964 als Freundschaft ausser Dienst)
? - ? - Loschwitz (möglicherweise nur durch Umbenennung)
? - ? - Laubegast (möglicherweise nur durch Umbenennung)
? - ? - Lobositz (möglicherweise nur durch Umbenennung)
? - ? - Kronprinz (möglicherweise nur durch Umbenennung)
1885 – iE – Meissen
1926 - iE - Dresden
1929 – iE – Leipzig
1964-65 Karl Marx, Ernst Thälmann, Friedrich Engels und Wilhelm Pieck (Dieselraddampf.) alle A oder V



iE – im Einsatz
RL- Reparationsleistung
A - Abgewrackt
V - Verkauft

Was nun genau mit den Booten, die nach Russland gefahren worden sind, passiert ist lässt sich noch nicht genau klären, da ich noch zu viele verschiedene Versionen lese und höre.

[strassenkreuzer]

Hab also lange nichts zum Thema gesagt. Hab in der Zwischenzeit viel heraus bekommen. Es wurden auf den Dresdner Werften (Dresden-Übigau und Dresden-Loschwitz später Dresden-Laubegast). Insgesamt über 80 Dampfschiffe für den Personentransport gebaut. Und zwar zwischen ca. 1840 und 1929 (1929 der Letzte Dampfer "Leipzig")
Ãœbrigens fuhr der erste Personendampfer 1836 in Dresden. Das war zwei Jahre bevor die erste Bahnlinie Dresden erreichte.
Zum Thema Reparationsleistungen nach dem 2. Weltkrieg gibt es zu sagen, wurden die beiden modernsten Dampfer nur deshalb in Dresden belassen weil die "Leipzig" mit einem Bombentreffer teilversenkt in der Elbe lag und die Dresden 1946 ausgebrannt ist (vermutlich Brandstiftung) Es mussten die Dampfer "Salesel", "Bodenbach", "Wettin",  "Leitmeritz" und "Aussig" in die CSR abgegeben werden. Modernere Dampfer (alle von der Laubegaster Werft) musten an die UdSSR abgegeben werden. Diese waren "Loschwitz", "Blasewitz", "Kurort Rathen(I)", "Krippen(I)", Stadt Wehlen(I) und Königstein (II). Welche dieser Dampfer Russland erreicht hat ist nich überliefert, jedoch haben deutsche Kriegsgefangene nach ihrer Rückkehr von Dresdner Dampfern in Russland unter deutschem Namen berichtet. Noch zu erwähnen wäre dass die Werft Laubegast nahezu komplett demontiert wurde.
Auch wurden in den 1920er Jahren viele unserer Dampfer nach Hameln und Magdeburg verkauft. Teilweise auch nach Polen. Gibt es hier im Forum jemanden aus dem Raum Hameln der etwas über den Verbleib der Dampfer sagen kann?

ich hänge auch noch ein paar Bilder vom 3.10. an...

PD Pirna (1898 als König Albert gebaut) 140PS Zwillingsdampfmaschine
PD Leipzig (gebaut 1929) liegende 2 Zyl. Verbunddampfmaschine mit 350 PS

[HMS Borky]

Moin,

also ich habe auch ein paar Fotos von Binnendampfern bzw. Raddampfern aus dem Binnenland

Der erste Dampfer wäre die RMS "Herrsching" die auf dem Ammersee im Einsatz ist. Also auf einen Binnensee

Technische Daten

Länge:    54 m
Breite:    14 m
Baujahr:    2002
Kapazität:    400 Personen
Innensitzplätze:    150
Sonstiges:    
Ãœberdachtes Sonnendeck
Bordküche
WC und Behinderten-WC
Kinder-Erlebnisbereich
Stromanschluss für 220 V und 380 V

[HMS Borky]

Moin,

dann wäre da noch der Binnendampfer RMS "Diessen" der ebenfalls am Ammersee im Einsatz ist

Technische Daten

Länge:     49 m
Breite:    13 m
Baujahr:    1908/2006
Kapazität:    400 Personen
PS:         2 x 300
Sonstiges: Das Schiff wurde 1908 in München gebaut. Die "Diessen" war dann 98 Jahre auf dem Ammersee im Einsatz. Sie wurde im Winter 2005 / 2006 auf der Lux-Werft renoviert.


Quelle: seenschiffahrt.de



Quelle: lux-werft.de

[HMS Borky]

Moin,

dann wäre da noch die DS "Hohentwiel" die auf dem Bodensee im Einsatz ist

Technische Daten

Erbauer: Escher Wyß & Cie, Zürich / 1919
Länge: 56,58 m
Breite: 13,00 m
Tonnage: 313,8 t.
Tiefgang: 1,43 m
Maschinenleistung: 950 PS
Geschwindigkeit: 31,0 km/h
Tragkraft: 850 Personen
Außerdienststellung: 1962 (Verkauf)
Wiederindienststellung: 17.05.1990



Quelle: bodenseeschiffahrt.de



Quelle: bodenseeschiffahrt.de



Quelle: bodenseeschiffahrt.de