Schiffsunfälle und Ölkatastrophe nach Unwetter im Schwarzem Meer
Starke Stürme haben am Sonntag, 12.November 2008 im Schwarzen und im Asowschen Meer zu einem schwarzen Tag in der Seefahrt geführt: Gleich fünf Schiffe kenterten mit Schwefel und Heizöl an Bord, vier weitere Schiffe liefen auf Grund.
Der Sturm tobte in der Straße von Kertsch, die das Schwarze mit dem Asowschen Meer verbindet, mit einer Stärke von 32 Metern pro Sekunde. Die Seestärke war auf 6 bis 7 gestiegen.
Der Zivilschutz an der Schwarzmeerküste musste gegenüber RIA Novosti eingestehen, dass es eine derartige Katastrophenserie in der Straße von Kertsch noch nicht gegeben hat. Zudem, sagte Russlands Zivilschutzsprecher Viktor Belzow, finden die Schiffe in den betroffenen Gewässern keine Zuflucht.
In den Morgenstunden waren 59 Schiffe in der Gegend des Hafens Kawkas. Sämtliche Kapitäne hatten die Sturmwarnungen bekommen. Dennoch seien wenig später vier russische Schiffe in Seenot geraten, berichtete der Sprecher.
Der Tanker Wolgoneft-139 zerbrach in zwei Teile: Er hatte 4 800 Tonnen Heizöl geladen, von denen ungefähr 1 000 Tonnen ausliefen. Die 13 Besatzungsmitglieder konnten gerettet und in den Hafen gebracht werden.
Am Vormittag kenterte der Frachter Wolnogorsk, der über 2 600 Tonnen Schwefel an Bord hatte. Die 13-köpfige Crew konnte sich mit einem Rettungsfloß in Sicherheit bringen.
Nur wenig später kenterte der Frachter Nachitschewan, der 2 000 Tonnen Schwefel an Bord hatte.
Es folgte der Frachter Kowel, ebenfalls mit Schwefel beladen. Wie der zuständige Vize-Staatsanwalt Alexander Sarapkin mitteilte, war er gesunken, nachdem er die Wolnogorsk gerammt hatte.
Zwei weitere Lastkähne liefen auf in der Straße von Kertsch auf Grund. Die Besatzungsmitglieder konnten von den Rettungsmannschaften geborgen werden.
Ein griechischer und ein türkischer Frachter seien in der Gegend des Hafens Noworossijsk auf Grund gelaufen, teilte Hafendirektor Wladimir Jerygin RIA Nowosti mit. In beiden Fällen wurden die Kapitäne mit dem Sturm nicht fertig.
Außerdem, so hieß es beim ukrainischen Seerettungsdienst, kenterte beim Einlaufen in die Bucht von Sewastopol in den Mittagsstunden der Frachter Hadschi-Ismail, der unter georgischer Flagge lief. Er transportierte Metalle aus der ukrainischen Stadt Mariupol nach Tartu in Estland.