Hier gehts um aktuelle Nachichten von der Finnjet
Travemünde/Turku 07.09.2008 | Die »Finnjet« ist bis zum heutigen Tage nicht nur das schnellste und leistungsstärkste konventionelle Fährschiff der Welt. Als erste Cruiseferry der Welt war sie Wegbereiterin und Vorbild für alle modernen Fähren. Momentan befindet sich das Schiff jedoch in Alang (Indien), wo es seinem traurigen Ende auf einer der dortigen Abwrackwerften entgegensieht. Mit den Arbeiten dort wurde bis zum heutigen Tage jedoch noch nicht begonnen und die Rishi Abwrackwerft ist willens, die Fähre zum aktuellen Schrottwert (16,5 Millionen US$) zu veräußern, teilt Bastian du Maire mit, der sich sehr für den Erhalt des Schiffes einsetzt.
»Aufgrund ihrer Einzigartigkeit und als fester Bestandteil der Schifffahrtsgeschichte ist die »Finnjet« für die Nachwelt definitiv erhaltenswert. Dieses Schiff ist schlichtweg eine Legende«, schreibt Bastian du Maire. Dieser Auffassung sei auch Herr Johnny Sid aus dem finnischen Turku, der die Initiative »Pro Finnjet Turku« zum Erhalt des Schiffes leitet. Der Grundgedanke hinter seiner Idee sei im Wesentlichen, die »Finnjet« aus Indien zurück nach Finnland zu überführen, um sie dort als profitables Museums- und Hotelschiff, Veranstaltungsort sowie Studentenwohnheim für die Nachwelt erhalten zu können.
Um den aktuellen Zustand des Schiffes in Erfahrung zu bringen, wurde von Herrn Sid vor etwa zwei Wochen ein Team bestehend aus finnischen Sachverständigen nach Indien entsandt, um eine entsprechende Expertise anzufertigen. Das Ergebnis der Untersuchung lautet: Die »Finnjet« ist noch zu retten! Zur Überführung des Schiffes zurück nach Europa hat sich eine freiwillige Besatzung bereit erklärt. Darüber hinaus liegen Spendenzusagen im Falle des Erhalts der »Finnjet« über einen Gesamtbetrag von annähernd 100.000 € von Privatpersonen vor.
Der aktuelle Status bezüglich des Projekts ist du Maires Bericht zufolge der folgende: Herrn Sid und seinem Team ist es mittlerweile gelungen, ausreichend potentielle Investoren zu finden, um das Schiff zu erwerben. Jedoch bestehe das Problem nunmehr darin, dass sich die Verwaltung der Stadt Turku bis jetzt weigere, einen attraktiven Liegeplatz für die »Finnjet« zur Verfügung zu stellen. Bevor dieser jedoch nicht sichergestellt werden könne, seien die Investoren verständlicherweise nicht bereit, das Schiff zu kaufen.
Aus dieser Situation ergeben sich nach Ansicht von Bastian du Maire zwei Möglichkeiten:
1. Dem Team um Herrn Sid gelingt es, schnellstmöglich einen geeigneten Liegeplatz zu finden.
2. Es kann ein Erstkäufer für die »Finnjet« gefunden werden. Damit wäre das Schiff zunächst gerettet und könnte nach Finnland überführt werden. Ein temporärer – wenngleich mit Hinblick auf das Nutzungskonzept – unattraktiver Liegeplatz in Turku steht bereits zur Verfügung. Nun wäre ausreichend Zeit, einen besseren Liegeplatz zu finden. Sobald dieser gefunden ist, würde der Erstkäufer entsprechend ausbezahlt werden. Das Risiko für einen solchen Erstkäufer wird relativ gering eingestuft, da der aktuelle Kaufpreis dem Materialwert des Schiffes entspricht. Somit kann aufgrund der stetig steigenden Stahlpreise die »Finnjet« jederzeit wieder veräußert werden.
Quelle: Mitteilung Bastian du Maire/red.,www.travemuende-aktuell.de